Abgesagt und angemeldet

HAMBURGER DEMOS

„Der Kampf hat begonnen“, so erklang es aus den Kreisen der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa), gleich nach den Krawallen am vergangenen Sonntag in Köln: In Hamburg meldete ein gewisser Benjamin K. für den 15. November eine Demonstration „gegen den Terror des Islamischen Staats“ an, die obendrein im alternativen Schanzenviertel beginnen sollte. Da gibt es eher wenige Salafisten, aber umso mehr Antifa. Die Polizei kündigte an, alle rechtlichen Schritte zu prüfen – bis zum Verbot.

Wenige Tage später zog K. seine Anmeldung zurück, in der Szene kursieren gleichwohl Ankündigungen, man werde nach Hamburg kommen. Einzig das „Hamburger Bündnis gegen rechts“ indes hatte am Freitagnachmittag für den 15. eine Demo angemeldet. Und will daran auch festhalten, sagt Felix Krebs vom „Bündnis“, das unter dem Motto „In Hamburg ist kein Platz für Nazi-Hooligans“ weiter mobilisiert.

Schon vor K.s Rückzug hatte die Hamburger Aktionsgruppe der HoGeSa für Irritationen gesorgt, als sie erklärte, am 15. November nicht auflaufen zu wollen: „Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung davon, was hier in Hamburg los ist, wenn der FC Sankt Pauli und seine Antifa-Szene in Hamburg gegen euch mobilisiert“, hieß es auf dem Internetportal Altermedia. Zuvor hatte der Hamburger Thorsten de Vries – stellvertretend zumindest für Teile der Hamburger Szene – die „besoffenen Spastis“ von Köln kritisiert.

„Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“ – vielleicht wird diese Weisheit am 6. November unter Beweis gestellt: Für den kommenden Donnerstag hat nun Andreas S., der auch in Köln dabei war, einen Marsch angemeldet: „Schluss mit der politischen Willkür.“ Die Aktion im Hamburger Stadtteil Farmsen richtet sich gegen ein dort geplantes Flüchtlingsheim, von 200 Teilnehmern geht der Anmelder nach Polizeiangaben aus.  AS