Kitaversorgung liegt im guten Durchschnitt

BILDUNG 94 Prozent aller Berliner Kinder zwischen drei und sechs gehen in die Kita, so eine Studie

Knapp 94 Prozent aller Berliner Kinder zwischen drei und sechs Jahren besuchen eine Kindertagesstätte. Bei Kindern mit Migrationshintergrund sind es 86,6, bei Kindern ohne 98,4 Prozent. Damit liegt Berlin über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 92,1 Prozent, in der Rangliste der Bundesländer aber nur auf Platz 9, hinter allen ostdeutschen Ländern, Baden-Württemberg, dem Saarland und Spitzenreiter Rheinland Pfalz mit 96,5 Prozent.

Das ist eines der Ergebnisse eines von der Bertelsmann Stiftung erstellten Ländervergleichs, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Ausführliche Länderberichte werden im September vorgestellt. Nach dem bisher vorliegenden Material schneidet Berlin nicht schlecht ab. Bei der Versorgung unter Dreijähriger, die noch keinen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz haben, liegt die Versorgung im Bundesdurchschnitt bei 23 Prozent. Berlin bietet 42,1 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz. Besser sind nur die Ostländer, kein Westland erreicht bei den Kleinkindern eine Versorgungsquote von 30 Prozent.

Überraschend ist allerdings, dass der Anteil der Kinder in Betreuung bei den über drei Jahre alten stagniert – obwohl mittlerweile alle drei vorschulischen Kitajahre beitragsfrei sind. Im kostenpflichtigen Bereich der Betreuung der unter Dreijährigen dagegen steigt die Inanspruchnahme dagegen in den letzten Jahren stetig. Immerhin ist auch bei den 3- bis 6-jährigen Kindern aus Einwandererfamilien der Anteil derjenigen, die Kitas besuchen, gestiegen: von 83,5 Prozent 2009 auf jetzt 86,6 Prozent.

Die Senatsbildungsverwaltung zeigt sich mit den Ergebnissen der Bertelsmannstudie zufrieden. Berlin gelänge die Integration von Einwandererkindern in Tagesbetreuung „besser als anderen Bundesländern“, heißt es in einer Stellungnahme der Senatsverwaltung.

Die Opposition sieht das anders: Das „Wahlgeschenk Kitabeitragsfreiheit“ habe nicht zum Erfolg geführt, so der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Uwe Goetze. Beitragsfreiheit sei zwar nicht grundsätzlich falsch, sagt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Mieke Senftleben. Aber wichtiger wäre, die Qualität der vorschulischen Bildung zu verbessern. Noch zu viele Kitakinder kämen mit schlechten Deutschkenntnissen in die Schulen. AWI