Pendel, Bahn, pendel

Pendel hin und Pendel her, Pendel dorthin und konträr, Pendel kontra, Pendel pro, Pendel du, mal so, mal so,

Pendel rechtsrum, Pendel links, Pendel, zweigesicht’ge Sphinx. Pendel linksrum, Pendel rechts, Puls im Eifer des Gefechts.

Fließt der Zeitstrom nicht exakt, sorgt die Pendeluhr für Takt. Schadet Strahlung deinem Haus, sagt das Pendel: Los, zieh aus!

Und Berlins Verkehrsstrom lehrt, dass was vor- bald rückwärts fährt. Darum, S-Bahn, lob ich sehr deinen pendelnden Verkehr.

Zug, der einfuhr, endet hier! Raus jetzt jeder Passagier! Weiterfahrt in schätzungsweis zwölf Minuten Nachbargleis!

Spürst du, dass die Bahn aus Stahl schwebt, dann weißt du: Wuppertal. Spürst du sie erst vorwärts ziehn, dann zurück, dann ist’s: Berlin.

Steig mit Freuden zu, Tourist! Nutz den Pendelzug! Er ist täglich, faktisch und konkret Hauptstadt-Hauptspezialität.

Zug, der einfuhr, fährt zurück! Weiterfahrt das nächste Stück vor dem Haus in ungefähr einer Stund per Busverkehr!

Was ist Richtung? Was sind Trends? Allzeit gilt hier: It depends. Komm! Erfahr, dass das, was fährt, bald verkehrtherum verkehrt.

Und so sing ich und so pendl’ ich, und zum Ende komm ich endlich. Doch tönt vorher mein Gesang noch einmal im Rückwärtsgang:

Gnag sträw kcürmi lamnie hcon Gnaseg niem rehrov tnöt hcod ...

Martin Betz