Es wird krachen

DRITTE LIGA Vorm Ostgipfel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden mehren sich die Hinweise auf ein Krawallspiel. Die Vereine versuchen zu deeskalieren. Doch kann das überhaupt funktionieren?

ROSTOCK/BERLIN dpa/taz | Das Ostderby in Liga drei zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden am Samstag wirft seine Schatten voraus. In der Nacht zu Dienstag brannte ein Auto mit Dresdner Kennzeichen in der Rostocker Innenstadt, rund 80 Häuser wurden mit Graffiti beschmiert. 80 Plakate heizten zusätzlich die Stimmung auf.

Die Parolen der Sprayer lauteten „29. 11. Sachsen jagen“ oder „Sachsen raus“. „Es wurden sowohl Privathäuser als auch Firmengebäude beschmiert. Auch das Haus des NDR war betroffen“, sagte eine Polizeisprecherin. Auf den Plakaten im Stadtgebiet waren Hassparolen zu lesen. „Im Stadion und auf den Straßen zusammen gegen Dynamo“ und „29. 11. 2014 Rostocks Jugendbanden vereint gegen den Feind“ war dort zu lesen. Seit rund einer Woche tauchten die Parolen im Stadtgebiet auf.

Beide Vereine haben sich im Vorfeld der Partie mit einem Appell an die Fans gerichtet. In einem offenen Brief riefen Hansa und Dynamo zu einem „fairen Traditionsduell“ auf. Die Rostocker Polizei ist indes gewarnt und richtet sich auf ein besonderes Risikospiel ein: „Das wird nicht nur für viele Fans der Jahreshöhepunkt, sondern auch für uns.“ Seit Wochen bereitet sich die Stadt aufs Derby vor. Polizei, Feuerwehr, Klubvertreter, Fan- und Sicherheitsbeauftragte erstellten ein Sicherheitskonzept. Die Einsatzzahl der Beamten wird deutlich aufgestockt.

Die Anhänger von Hansa und Dynamo haben immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Wie die Schweriner Volkszeitung berichtet, verübten Hansa-Anhänger laut einer Studie der Bundespolizei in der vergangenen Saison bei Bahnreisen zu Auswärtsspielen 168 Straftaten. Das war der Spitzenwert aller Klubs der ersten drei deutschen Fußballligen. Dynamo Dresden folgte mit 109 Straftaten und belegte in dieser Statistik Rang zwei.