Bürger dürfen mitreden

Y-TRASSE Dialogforum nach dem Vorbild des Fehmarnbelts soll die beste Bahnstrecke durch die Lüneburger Heide suchen

In einem Dialogforum soll die seit 20 Jahren geplante Y-Trasse der Bahn von Hannover nach Hamburg und Bremen den BürgerInnen in der Lüneburger Heide schmackhaft gemacht werden. Die Länder Hamburg, Bremen und Niedersachsen sowie Vertreter von Landkreisen, Bürgerinitiativen und Verbänden sollten binnen eines Jahres nach dem günstigsten Verlauf für die neue Bahntrasse suchen, sagte Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) am Dienstag.

Nach den im Februar vorgestellten Planskizzen will die Deutsche Bahn sechs alternative Routen untersuchen und bewerten. Bevorzugt wird eine Güterzug-Trasse von Europas größtem Rangierbahnhof in Maschen nach Süden und an Hannover vorbei. Dafür könnte die bestehende Strecke um ein bis zwei Gleise erweitert werden, alternativ wäre eine neue Paralleltrasse abseits der Städte und Gemeinden denkbar.

Die Kosten liegen laut Bahn je nach Variante zwischen 1,4 und 2,7 Milliarden Euro. Hinzu käme für weitere 1,4 Milliarden Euro eine West-Ost-Trasse von Bremen über Uelzen nach Magdeburg, um möglichst viele Güterzüge durchs dünn besiedelte Sachsen-Anhalt zu leiten.

Bei der anstehenden Bürgerbeteiligung nach dem Vorbild des Dialogforums zur Fehmarnbelt-Querung gehe es „nicht um die kostengünstigste, sondern um die sinnvollste Variante mit der größten Akzeptanz“, sagte Lies. Immerhin demonstrierten im September in Uelzen bei einer Info-Veranstaltung rund 1.000 Menschen gegen die neue Bahnstrecke. Die sollen schließlich überzeugt werden.  SMV