160 müssen weg

SPAREN Der Verlag und der Betriebsrat beim „Darmstädter Echo“ einigen sich auf einen Sozialplan

BERLIN | Der Stellenkahlschlag beim Darmstädter Echo nimmt konkrete Formen an. Nachdem im September bekannt geworden war, dass der Verlag rund 160 von etwa 300 Vollzeitstellen streichen wird, haben sich jetzt Betriebsrat und Verlag auf einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter geeinigt. Demnach werden die Kündigungen zum 31. August 2015 wirksam. „Das gibt den Mitarbeitern genügend Zeit, sich eine passende neue Stelle zu suchen, und den Echo Medien die Möglichkeit, ihr Outsourcingkonzept zu verwirklichen und sich solide aufzustellen“, teilte der Verlag nach einer Mitarbeiterversammlung am Dienstagabend mit.

Noch vor Weihnachten müssen sich die Mitarbeiter entscheiden, ob sie ab September nächsten Jahres in eine Transfergesellschaft wollen, die sie sechs Monate auffangen würde. Anschließend sollen die ersten Kündigungen verschickt werden. Für die Sanierung stellt die Echo Medien GmbH rund 8,8 Millionen Euro zur Verfügung. Pro Kopf sei eine Abfindung von 70.000 Euro geplant. Grund für den Sanierungsplan waren drastisch sinkende Umsätze. Der Verlag will jährlich 10 Millionen Euro einsparen und ab 2016 wieder Gewinn einfahren. Der Darmstädter Echo wird künftig auf einen eigenen überregionalen Teil verzichten und den Mantel folglich zukaufen. Deshalb werden die Ressorts Wirtschaft und Politik aufgelöst. Die verbleibenden Redakteure werden sich auf Regional- und Kommunalberichterstattung beschränken.

Verleger Bach sagte bei der Betriebsversammlung, die Geschäftsleitung bedauere „diesen schmerzhaften, aber nötigen Schritt sehr“. Der Prozess sei „die schwerste und traurigste Phase in der Geschichte der Echo Medien“. Mit seinen sechs Ausgaben verkauft das Darmstädter Echo unter der Woche etwa 74.000 Exemplare, am Wochenende knapp 87.000. (taz)