Einigung über Entschädigung

TRIPOLIS afp ■ Im Fall der in Libyen zum Tode verurteilten bulgarischen Krankenschwestern und eines palästinensischen Arztes sollen die Familien der mit HIV infizierten Kinder offenbar jeweils eine Million Dollar (726.000 Euro) Entschädigung erhalten. Dieses Angebot hätten die Familien akzeptiert, sagte der Sprecher der Gaddafi-Stiftung gestern. Der Sprecher der Opferfamilien, Idriss Lagha, bestätigte, dass die Familien eine Entschädigung akzeptiert hätten. Er betonte jedoch, eine entsprechende Vereinbarung werde erst unterzeichnet, wenn die Familien das Geld auch erhalten hätten. Das Oberste Gericht in Libyen hatte am Mittwoch die Todesurteile gegen die fünf Krankenschwestern und den Arzt bestätigt. Eine Entschädigungseinigung gilt jetzt als letzte Chance für die Verurteilten. Auf deren Grundlage kann Libyens Oberster Justizrat die Todesstrafe aufheben oder in eine Haftstrafe umwandeln. Die Krankenschwestern und der Arzt waren für schuldig befunden worden, in einem Krankenhaus in Benghasi 438 Kinder absichtlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben.