Innenstadtspaß in Flüsterlautstärke

Heute Abend wird der „Golden Pudel Klub“ auf St. Pauli wiedereröffnet. Allzu laut darf es dabei auf Geheiß der Behörden allerdings nicht zugehen

Nach drei Jahren Um- und Ausbau ist es soweit: Der „Golden Pudel Klub“ am Hafenrand wird heute Abend mit einer Eröffnungsgala sowie „Skihütte und Kaffeklappe“ wieder eröffnet. Für das angekündigte Programm namens „Pirate Park City Fun“ wollen die Betreiber des Konzert- und Tanzschuppens neben der neuen eigenen Terasse auch das „Amphitreon“ gleich nebenan, in den Niederungen des Park Fiction nutzen.

Darum hatte es zuletzt Streit mit dem Bezirksamt Altona gegeben: Am vergangenen Sonnabend hatte der Musikerverbandes „RockCity“, hier ein Konzert namens „Zwergenaufstand VII“ veranstaltet – und vorab war im Internet verkündet worden, man wolle sich „von der Leistungsfähigkeit der gemieteten Soundanlage“ überzeugen“. Angemeldet habe man die Veranstaltung nicht, sagt RockCity-Geschäftsführerin Andrea Rothaug, „da die Chance auf eine Bewilligung als gering eingestuft wurde“. Und so wurde der „Zwergenaufstand“ nach einer Anwohnerbeschwerde um 19.30 Uhr von der Polizei beendet.

Das Bezirksamt teilte darauf hin mit, dass die weitere Nutzung der Außenfläche des „Pudels“ nicht von öffentlichem Interesse sei. Rothaug wundert sich: Schließlich sei der Club zweimal mit der Clubprämie der Kulturbehörde für sein Programm ausgezeichnet worden. Und zudem hätte die Belästigung des Viertels mit dem Lärm von kommerziellen Massenveranstaltungen wie dem Schlagermove und den Harley Days ja auch nie ein Problem dargestellt.

Rainer Doleschall, Sprecher des Bezirksamts, gibt sich auf taz-Anfrage moderat – Die Gala kann stattfinden, und das auch draußen. „Zum Schutz der Nachbarn wird es aber Auflagen geben.“ Die maximale Lautstärke darf 55 Dezibel betragen „Das entspricht einem Flüsterton“, sagt „Pudel“-Mitbetreiber Rocko Schamoni, selbsr unter anderem Musiker. Da könne man „noch nicht mal eine Lesung stattfinden lassen“. KATRIN BONNY