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ECO FAVELA Kampnagel-Intendatin Deuflhard wird wegen Kunstprojekt von der AfD angeschwärzt

Die AfD ist schon im Wahlkampfmodus. Am Freitag hat der Verband um den Spitzenkandidaten Jörn Kruse bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen die Intendantin der Kulturfabrik Kampnagel, Amelie Deuflhard, gestellt. Die AfD wirft Deuflhard „Beihilfe zu Ausländerstraftaten“ vor und verdächtigt sie der Untreue. „Wenn sich jetzt nicht einmal mehr die Bediensteten der Freien und Hansestadt Hamburg an unsere Gesetze zu halten brauchen, dann frage ich mich: Wo wird das noch hinführen?“, schimpft Karina Weber.

Auf ihrer Webseite hat die Sprecherin der AfD-Altona und Bürgerschaftskandidatin die Anzeige öffentlich gemacht. Der Anlass: Auf dem Gelände von Kampnagel können sechs Lampedusa-Geflüchtete in einer Holz-Miniatur der Roten Flora wohnen. Der knapp 100 Quadratmeter große Nachbau mit sechs Zimmern war für ein Sommerfestival gebaut worden. „Eco Favela Lampedusa-Nord“ wird die Miniatur genannt.

Die AfD stört, dass sich in dem „sogenannten Kunstwerk“ Flüchtlinge betätigen und sogar übernachten können. Das sei ein illegaler Aufenthalt, der mit Steuergeldern bezahlt werde, sagt Weber. Der Vorwurf der Untreue könnte jedoch schnell platzen. Die Kosten wurden mittels Crowdfunding und Spenden abgedeckt.

Weber, die einst für die Schill-Partei in der Bürgerschaft saß, fordert, dass Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) einschreitet und befürchtet, dass „der ‚Scholzomat‘ die Sache wieder einmal aussitzen“ werde. Denn bisher hätte „ja so gut wie jede rechtsbrechende Organisation in Hamburg ihren Willen bekommen – Hauptsache, sie ist so links wie die Hafenstraßenbesetzer, Rot-Floristen und Bauwagencamper“.

Nach Kritik in ihren Forum erklärte die 52-Jährige dass „Gutmenschen“ eine „faire Diskussion“ verhindern wollten: Politische Korrektheit dürfe nicht länger ein Mittel zur Unterdrückung von Meinungen sein.  AS