Mit vereinten Bässen

FUCKPARADE Zur Demo für kulturelle Vielfalt und Freiräume werden 2.000 Teilnehmer erwartet

Am Samstag wird es in Mitte und Friedrichshain laut: Die Fuckparade zieht zum 15. Mal durch die Stadt. Begleitet von rund 18 Wagen mit basslastiger Musik von Techno über Drum & Bass bis hin zu Hardcore demonstriert die Parade für Subkulturen und Freiräume in der Stadt. Der Veranstalter rechnet mit rund 2.000 Teilnehmern.

Startpunkt der Parade ist der Bunker in der Reinhardtstraße. Nach der Auftaktkundgebung um 15 Uhr, mit Beiträgen vom Archiv der Jugendkulturen, dem Initiativkreis „Mauerpark fertigstellen“ und dem Tacheles, zieht die Parade dann vorbei am Alexanderplatz, über die Karl-Marx-Allee und die Warschauer Straße bis zur Landsberger Allee. Dort findet nach der Parade im „Kunstraum Richard Sorge“ und im dazugehörigen Club Dirty54 eine Afterparty mit DJ-Sets und Liveauftritten statt.

Identität der Stadt

„Die Route der Fuckparade führt an vielen Brennpunkten vorbei“, sagt Veranstalter Thomas Rupp. Darunter der akut von der Schließung bedrohte Schokoladen, das Kulturhaus Tacheles und die Mediaspree. „Mit der Parade wollen wir Subkultur-Projekte unterstützen“, so Rupp. Die Veranstalter setzen sich für die Nutzung und unbürokratische Bereitstellung von leerstehenden Gebäuden und für die Anerkennung von Subkulturen als Teil der Stadt ein. Außerdem sind sie gegen die Räumung von bereits bestehenden Projekten, die Gesicht und Identität Berlins beeinflussten und deshalb zu bewahren seien. Die Parade distanziert sich von Ausgrenzung, Intoleranz und Faschismus. Außerdem soll die Qualität von Drogen statt der Konsumenten kontrolliert werden.

Die Fuckparade wurde 1997 ursprünglich als Gegendemo zur Loveparade ins Leben gerufen, da diese durch stetige Kommerzialisierung nach Meinung zahlreicher Raver keine politische Demonstration mehr dargestellt hatte. BENJAMIN QUIRING