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: Andrea Edlinger betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Von Philadelphia in eine deutsche Industriestadt verlegt hat Regisseur Rüdiger Walter Kunze „Tagträumer“, das preisgekrönte Theaterstück von William Mastrosimone. In einem Penny-Markt begegnen sich der Fernfahrer Cliff und die Verkäuferin Rose. Da keiner von ihnen die Nacht alleine verbringen will, landen sie nach komplizierten Annäherungsversuchen in einem schäbigen Hotelzimmer. Wie sich aus dem One-Night-Stand doch noch eine intensive Beziehung entwickelt, ist ab Donnerstsag in der Theaterbar in der Chausseestraße zu sehen.

Das Festival Tanz im August wird am Freitag eröffnet, mit Anne Teresa De Keersmaekers Stück „Steve Reich Evening“. In dieser Hommage an den amerikansichen Musiker wird deutlich, wie sowohl die Choreografin als auch der Musiker aus einem einfachen Grundmuster eine ganze Fülle an Material entwickeln. Im Podewil’schen Palais ist im Rahmen des Festivals zum zweiten Mal die Sommerbar aufgebaut. Dort findet man dann nach dem Hauptprogramm Entspannung im Pool oder bei Massagen. Außerdem laufen auch Ausstellungen, Filme und Performances. Am Donnerstag wird die Sommerbar eröffnet, u. a. mit einer Performance der jungen dänischen Choreografin Mette Ingvartsen. „50/50“ heißt ihr Solostück, in dem sie Bewegungsmuster von Rockmusikern, Zirkusartisten und Opernsängern verbindet.

Von der Sommerpause zurück kehrt am Montag das Team des Deutschen Theaters. Michael Thalheimers „Faust. Der Tragödie erster Teil“ steht dann auf dem Spielplan. Angelegt hat der Regisseur die deutscheste aller Tragödien mehr als Sprech- denn als Schauspiel. Ingo Hülsmann liefert darin eine wortgewaltige One-Man-Show.

Am Dienstag steht im Deutschen Theater gleich ein weiterer Klassiker auf dem Programm: Schillers „Don Karlos“.

„Tagträumer“: ab Do., Theaterbar „Steve Reich Evening“: Fr., HAU 1 „Faust. Der Tragödie erster Teil“: Mo., Deutsches Theater „Don Karlos“: ab Di., Deutsches Theater