Wie wird man denn nun eine Generation?

Nächste Woche:

P. Raktikant, Berlin

PROZEDERE: Antworten und weitere Fragen bitte an fragen@taz.de.

Ein letzter Versuch, Antworten auf die Fragen nach unserer Generation zu finden. Eine Miniumfrage.

Doris Benjack, kümmert sich um die PraktikantInnen der taz:

Ein heute 25- bis 30-Jähriger

– will: Geld verdienen, Geld ausgeben, Spaß haben

– muss: Arbeit suchen, jobben

– darf: mal zwischendurch die Welt verbessern, viel lachen

Ein heute 25- bis 30-jähriger Karrierist

– glaubt: sind sowieso alle bekloppt, kann ich auch bekloppt sein

– liebt: seine geile neue Stadtwohnung

– hofft: dass alle ihn für den Besten halten

Ein heute 25- bis 30-jähriger Aktivist

– ist gegen: Umweltschweine und multinationale Konzerne

– schämt sich für: Nazis

– lacht über: die Simpsons

Ein heute 25- bis 30-Jähriger mit 80 über seine Jugend

– schwärmt: von Sex, Drugs & Hip-Hop

– verschweigt: Liebeskummer

Philipp Missfelder, Bundesvorsitzender der Jungen Union

Ein 25- bis 30-Jähriger

– will: Weichen für die Zukunft stellen

– muss: Entscheidungen treffen

– darf: stolz auf sein Land sein

Ein 25- bis 30-Jähriger mit bedingungslosem Grundeinkommen

– investiert in: sein Fortkommen

– scheitert an: der fehlenden Fantasie der Politik

Ein 25- bis 30-jähriger Karrierist

– glaubt: an die eigenen Fähigkeiten

– liebt: die Herausforderung

– hofft: nicht zu ungeduldig zu werden

Ein 25- bis 30-jähriger Aktivist

– flieht vor: der Bequemlichkeit

– freut sich über: kleine Erfolge

– weint wenn: sein Engagement ohne Wirkung bleibt

Ein 25- bis 30-jähriges Muttersöhnchen

– ist gegen: Selbstständigkeit

– schämt sich für: unterdrückten Freiheitsdrang

– lacht über: Leute, die mehr als zehnmal umgezogen sind

Liebe Lotte,

mittlerweile gingen deine Fragen schon dreimal über unseren AStA-Verteiler – es hat sich niemand gefunden, sie zu beantworten, und es wird sich auch niemand finden.

Wir sind immer gerne bereit als AStA, über unsere politischen Positionen zu diskutieren – wenn wir uns in den Anfragen oder Artikeln irgendwie wiederfinden.

Die besagte Anfrage jedoch lässt durch ihren vorgegebenen Schematismus absolut null Raum für irgendwelche politischen Positionen, sondern stellt lediglich einige Klischees und Schlagworte zur Auswahl, die jemand dann zustimmend/ablehnend kommentieren kann – und das war’s. Dazu hat niemand von uns Lust, ich hoffe, du verstehst das.

Wenn die taz, du oder euer PraktikantInnen-Team demnächst zu irgendeinem strittigen Thema rund um Bildung, Wissenschaft und Studium die Meinung des AStA hören will, geben wir gerne Interviews, beantworten Anfragen und so fort, aber leider müssen wir das in dieser Form ablehnen.

Grüße, Ralf Hoffrogge, Hochschulreferat AStA FU