ROBERT HUTH UND DIE SACHE MIT DEM PENIS
: Versierter Kenner des menschlichen Körpers

Robert Huth, Sohn eines Kraftfahrers und einer Kindergärtnerin aus Berlin-Marzahn, passt irgendwie zu Stoke City. In der Stadt, die sie im Königreich wegen der vielen Töpfereien The Potteries nennen, essen sie gern Oatcakes, und abends wird ordentlich gezecht. Doch Huth (im imago-Bild hinten), der vor vielen Jahren ein paarmal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft überstreifen durfte, ist ein moderner Mensch, der einen Account auf Twitter hat. Dort teilte der Abwehrschrat kürzlich mit, er hasse Weihnachten, worauf die Twitter-Gemeinde festhielt, der kantige Deutsche sei der „Ebenezer Scrooge des Fußballs“. Weihnachten zu hassen, das ist erlaubt in England, aber Huths letzte Twitter-Aktion rief den englischen Fußballverband FA auf den Plan. Huth hatte sich an einem Spiel beteiligt, bei dem es darum geht, zu erraten, ob es sich bei der abgebildeten Person im weitesten Sinne um Männlein oder Weiblein („Cock or no Cock“, kurz CONC) handelt. Huth erwies sich als versierter Kenner des menschlichen Körpers, aber wie gesagt, die FA, die beim Thema Diskriminierung keinen Spaß versteht, ermittelt nun in Sachen „Penis-Quiz“ (Bild). Vor ein paar Wochen hatte der Verband bereits Rio Ferdinand, Verteidiger bei den Queens Park Rangers, abgestraft, weil er auf Twitter ein frauenfeindliches Wort gebrauchte. Ferdinand musste drei Spiele pausieren und 32.000 Euro zahlen. Huth hat nun versucht, die gestrengen Fußballrichter milde zu stimmen, denn er hat die Tweets gelöscht und sich brav entschuldigt. Er habe niemanden verletzen wollen, teilte er mit. Ob das die TÜKFA, also die Twitterüberwachungskommission der Football Association, beeindrucken kann? Man darf gespannt sein, wie es im Penis Gate weitergeht. MV