Anschlag auf saudischen Grenzposten

SAUDI-ARABIEN Nahe der Grenze zum Irak werden zwei Soldaten und Angreifer getötet. Niemand bekennt sich zunächst zu der Tat, doch diese könnte auf das Konto der Miliz Islamischer Staat gehen

RIAD rtr | Die im Irak und in Syrien kämpfende Miliz Islamischer Staat (IS) hat möglicherweise erstmals einen Anschlag auf Saudi-Arabien verübt. Bei einem Schusswechsel und einem Selbstmordattentat in der Nähe eines überwachten Grenzübergangs zum Irak wurden am Montag zwei saudi-arabische Soldaten getötet. Für den Angriff übernahm zunächst niemand die Verantwortung. Das Innenministerium bezeichnete die Angreifer als „terroristische Elemente“.

Der irakische Sicherheitsexperte Mustafa Alani sprach hingegen davon, dass der IS nun erstmals Saudi-Arabien angegriffen habe. Das Selbstmordattentat deute auf eine Urheberschaft des IS hin. Die Gruppe sende damit eine Botschaft an das Königreich nach dessen Beitritt zu der von den USA geführten internationalen Anti-IS-Allianz, sagte der Experte, der über enge Verbindungen zum saudi-arabischen Innenministerium verfügt.

Die Grenzpatrouille war nach Angaben des Ministeriums in den frühen Morgenstunden unter Beschuss geraten. Als die Sicherheitskräfte einen der Angreifer festnahmen, habe dieser einen Sprengsatz an seinem Gürtel gezündet. Einer der zwei getöteten Grenzsoldaten sei ein hochrangiger Offizier gewesen. Zudem seien ein dritter Posten verletzt und außer dem Selbstmordattentäter auch ein zweiter Angreifer getötet worden. Gezielte Anschläge an der saudi-arabisch-irakischen Grenze sind eher selten. Der Angriff wurde in der Nähe des Grenzpostens Suweif verübt. Dieser wird nur während der jährlichen islamischen Pilgerfahrt ins saudi-arabische Mekka geöffnet.

Nach der Machtübernahme des IS in Teilen des Irak hat Saudi-Arabien im Juli Tausende Soldaten zur Unterstützung der Posten an der Grenze zum Irak abkommandiert. Der IS betrachtet Saudi-Arabien wegen seiner Beziehungen zum Westen als Verräter.