„Zu wenig Platz zum Spielen“

Spielraum Einmal in der Woche sollen zwei Straßen in der Neustadt den Kindern gehören

■ 25, ist Projektorganisatorin beim Verein Spiellandschaftstadt.

taz: Frau Wiedemann, durch Ihr Projekt wollen Sie Kindern Spielen auf der Straße ermöglichen. Ist die Bremer Stadtarchitektur nicht kindgerecht?

Nicole Wiedemann: Für ganz Bremen vermag ich das nicht zu sagen, aber in der Neustadt haben die Kinder durch die dicht beparkten engen Straßen zu wenig Platz zum Spielen. Vor allem im Ortsteil Buntentor gibt es zu wenige Spielmöglichkeiten.

Warum muss es eine Straße sein?

Sie hat den Vorteil, dass die Spielfläche direkt vor der Haustür liegt. Außerdem hat sie ganz andere Möglichkeiten als etwa eine Wiese. Inlineskaten und Fahrradfahren geht dort besser.

Warum fiel Ihre Wahl ausgerechnet auf die Nollendorfer Straße und die Waterloostraße?

Es war eher andersrum. Die Einwohner entlang der beiden Straßen in der Neustadt haben sich dafür ausgesprochen, die Spielstraßen einzurichten. Damit eine Straße zur Spielstraße wird, müssen zwei Drittel der Einwohner dem zustimmen. Wir wollen das Projekt ja niemandem aufzwingen. Die Einwohner der Nollendorfer Straße und der Waterloostraße haben das getan.

Gab es auch Widerstand seitens einiger Einwohner?

Ja, vereinzelt. Manche Bewohner hatten anfangs kein Verständnis für das Projekt – das lässt sich aber durch Gespräche klären.

Haben Kinder überhaupt noch Zeit, wie früher auf der Straße zu spielen?

Es kann sein, dass die Kinder wegen der Ganztagsschule und durch volle Terminkalender weniger Zeit haben. Gerade deshalb ist es wichtig, dass es Projekte wie die temporären Spielstraßen gibt. Interview: Julia Rotenberger

Autofrei: Waterloostraße mittwochs 15-18 Uhr, Nollendorfer Straße montags 16-19 Uhr