KUNST

schaut sich in den Galerien von Berlin um

MEIKE JANSEN

Mein Vorsatz für 2015? Noch mehr Kunst schauen! Andere Kunst schauen! Neue Orte entdecken! Denn irgendwie ist mir die Leidenschaft und damit der Schwung 2014 abhanden gekommen. Dabei fing alles so gut mit „Generation Z: Renoise“, im Rahmen des ctm Festivals an. Die einzigartige und Detailversessene Ausstellung, kuratiert von Andrei Smirnov im Kunstraum Kreuzberg, über die Musik- und Lärmavantgarde in Russland, brachte Einblicke, die über „Vergessenes“ weit hinausgingen. Vielmehr ging es um Wissensvermittlung von spielerischem Forscherdrang in einem diktatorischen System, der die Protagonisten immer wieder an den Rand des Abgrund drängte – im Funktionalen wie im Persönlichen. Vor allem strafte die Ausstellung aber diejenigen Lügen, die bis heute behaupten, Soundart wäre in den 60er Jahren in den USA entstanden (Isabelle Graw, Hg. „Texte zur Kunst“). Doch noch bevor die diesjährige ctm-Ausstellung am 23. 1. eröffnet wird, wird ab diesem Freitag in den kommenden zwei Wochen an den unterschiedlichsten Veranstaltungsorten eine enorme Bandbreite an Medienkunst und Soundart vorgestellt. So gibt es im Labor Neunzehn die Ausstellung „Von Field Recordings zur Sonifikation (Darstellung von Daten in Klängen) im Spätkapitalismus“. (Eröffnung: Samstag, 10. 1., 14 Uhr, Kiefholzstr.19) Im LoopHole wird unter dem Motto „Glitch – die Kluft zwischen Tanz und Trance“ mit Videoinstallationen und Soundperformances aufgewartet (Eröffnung: Donnerstag, 15. 1., 21 Uhr, Boddinstr. 60), und selbst das Bauhaus Archiv hat sich mit „Sensing the Future – László Moholy-Nagy“ eingereiht (Mi.–Mo., 10–17 Uhr, Klinghöferstr. 14). Infos zu allen Aktivitäten im Rahmen der Vorspiele 2015 finden sich unter http://transmediale.de/capture-all. Außerdem werden die mehr als 30 Vorspiel-Orte am Freitag bei der Eröffnungsveranstaltung im Zentrum für Kunst und Urbanistik präsentiert, bei dem auch Remco Schuurbiers Kodirektor des ctm-Festivals, auflegen wird (ab Freitag, 9. 1., 19 Uhr, Siemensstr. 27–49).  Und schon kann es gleich mit mehreren Vorsätzen für 2015 losgehen. Ansonsten melden sich an diesem Wochenende allerhand Galerien mit dem üblichen Sinn fürs Geschäft aus dem Winterurlaub zurück. Gespannt sein darf man aber vor allem auf „Das Buch der Opritschniks“ von Vladimir Sorokin und Jaroslav Schwarzstein in der DAAD-Galerie (Eröffnung: Freitag, 9. 1., 19 Uhr, Zimmerstr. 90) sowie auf die Reihe „6 Women/6 Nights/6 Performances“ mit Beiträgen von Lucienne Cole oder Eva Meyer-Keller bei tête, (9. 1. bis 15. 1. jeweils ab 20 Uhr, Schönhauser Allee 161A)