Bank durchsucht

ITALIEN Mailänder Behörden nehmen Credit Suisse ins Visier. Verdacht auf Steuerhinterziehung

MILANO rtr | Die Schweizer Großbank Credit Suisse ist in Italien Ende des vergangenen Jahres ins Visier der Steuerbehörden geraten. Die Büros der Schweizer Großbank in Mailand wurden im Dezember von der Finanzpolizei durchsucht, wie die Credit Suisse am Donnerstag bestätigte. Zu den Gründen für das Vorgehen der Guardia di Finanza wollte sich die Behörde nicht äußern. Italienischen Medienberichten zufolge geht es um Ermittlungen gegen rund 1.000 reiche Italiener, die Steuern über rund 8 Milliarden Euro hinterzogen haben sollen.

Eine Rolle soll den Berichten zufolge dabei eine Credit-Suisse-Niederlassung auf den Bermudas namens Life and Pension spielen. Verdächtig sind von dieser Firma angebotene Versicherungsprodukte.

Schweizer Banken sehen sich oft mit Vorwürfen konfrontiert, vermögenden Kunden geholfen zu haben, Gelder vor dem Fiskus zu verstecken. In Deutschland hatte Credit Suisse 2011 ein Verfahren mit einer Zahlung von 150 Millionen Euro beigelegt. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen Mitarbeiter der Bank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt. Die UBS musste im Sommer in einem ähnlichen Verfahren eine Strafe von 300 Millionen Euro zahlen.