sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Bei uns zu Hause wird derzeit viel gebaut. Hauptsächlich Unterkünfte. Für die Kuscheltierarmee mit Kissen, Pflanzen, Papier und Tüchern. Die Pferdeherde aus hartem Plastik hat einen beeindruckend funktionalen Reiterhof inklusive Longierplatz aus Bauklötzen und Lego erhalten. Jetzt geht es an die Konstruktion von wichtigen Details wie Plumpsklos. Das bevorzugte Material ist Knete. Verdruss gibt es eigentlich nur, wenn Idee und handwerkliches Geschick nicht so recht ineinandergreifen wollen. Vielleicht ist es da gut, sich erst einmal mit verschiedenen Design- und Funktionsmöglichkeiten vertrauter zu machen. Im Museum der Dinge in der Kreuzberger Oranienstraße ist das sehr gut möglich. Am Samstag sind Kinder eingeladen, sich um 14 Uhr einige der dort ausgestellten 30.000 ästhetisch einwandfreien Dinge aus dem Werkbund-Archiv eingehend zu betrachten und danach bis 17 Uhr in der „Werkstatt der Dinge“ ein formvollendetes und vor allem funktionierendes Ding welcher Art auch immer herzustellen. Und natürlich auch mit nach Hause zu nehmen (www.museumderdinge.de, Eintritt und Teilnahme kostenlos).

In unserem Falle würde es etwas sein wie eine elegant-funktionale Aufhängung für den Salzleckstein in der Paddock-Box. Was das ist, hat mir meine Tochter gestenreich erklärt: eine Pferdebox mit Außenbereich, denn „Pferde sind gesellige Tiere“ und finden Kommunikation gut. Diese Information hat sie ihrem neuen interaktiven Buch „Pferde und Ponys“ der „LeYo!“-Reihe entnommen. Die spiralgebundenen, großformatigen Bücher funktionieren mit ihren dicken Pappseiten zunächst wie ein herkömmliches Kindersachbuch. Lädt man die kostenlose App aufs Handy und erlaubt den Zugriff auf die Kamera, kann eine gewiefte Fünfjährige dem klar gegliederten und teilweise charmant tapsig gezeichneten Buch weitere Informationen – siehe Paddock-Box – entlocken.

Kamera auf ein Objekt gehalten, zwischen den Funktionen „Durchblick“, „Hören“ und „Spielen“ per Klick aufs Display entschieden und schon werden unterhaltsam, aber sachlich und prägnant neue Details erläutert, sind Geräusche und Musik zu hören. Im Buch „Mein Bauernhof“ sind die Nutzfahrzeuggeräusche ziemlich beeindruckend, dass die Oma allerdings spricht, als sei sie zahnlos und scheintot, entspricht dann doch eher nicht dem kindlichen Erlebniskosmos. Wenn das Handy mitmacht, funktionieren die einzelnen Features recht gut, dass die Kamera manchmal ein wenig länger braucht, als die ungeduldige Userin es für angebracht hält, ist da reine Übungssache (www.carlsen.de, 14,99 €).