Hanf statt Bauschaum

Der Architekt Jürgen Dimke baut zwischen Lüneburg und Hamburg ökologisch korrekte Häuser. Dabei setzt er unter anderem auf einheimische Hölzer, die nicht mit Hilfe schadstoffreicher Lacke imprägniert werden müssen

Energiesparend und schadstoffarm – so kann man die Arbeit von Architekturbüro „Dimkes Bauart“ auf den Punkt bringen. Der Lüneburger Architekt Wolfgang Dimke baut ökologische Häuser, als Architekt und Bauträger. Das bedeutet, dass der Kunde mit ihm gemeinsam ein Haus entwerfen oder ein fertiges kaufen kann.

Dimke achtet auf energiesparende Bauweise und niedrigen Energieverbrauch genauso wie auf gesundheitliche Aspekte. „Die Herstellung von Aluminium zum Beispiel ist mit einem enormen Energieaufwand verbunden“, sagt er. Er verwendet stattdessen einheimisches Holz ohne weite Transportwege. Ebenso wichtig ist ihm der energiesparende Betrieb des Hauses: In die Schlafräume baut er einen Netzfreischalter ein, der die Spannung ausschaltet, sobald das letzte Gerät abgestellt ist.

Außerdem achtet er auf eine schadstoffarme Konstruktion und verzichtet auf künstliche Baustoffe. Statt mit Bauschaum dichtet er mit Hanf ab und verwendet einheimische Hölzer, die nicht gelackt werden müssen: „Lerche oder Rubinie müssen nicht imprägniert werden und können auch unbehandelt für den Außenbereich verwendet werden“, erklärt er.

Darüber hinaus könne die Öko-Architektur bis hin zur Abschirmung des Schlafzimmers vor Erdstrahlen gehen. „Zu mir kommen die größten Freaks genauso wie Leute, die einfach mein Design mögen und das Bio-Paket mit dazubekommen“. Seinen Stil beschreibt er als „formenreich und farbig“.

Im Durchschnitt koste ein Bio-Haus seiner Machart acht Prozent mehr als ein konventionell gebautes. Die Kosten könnten aber durch Eigenleistungen gesenkt werden. „Ich habe aber einen Mindeststandard an ‚bio‘, den ich nicht unterschreite.“ Der Radius des Lüneburgers reicht nur bis Hamburg, da er die Firmen in der Region beschäftigen will und Anfahrtswege über zwei Stunden dem ökologischen Gedanken widersprächen.

Dass die Akzeptanz ökologischer Lebensgestaltung gestiegen ist, merkt auch der Architekt. Doch die Anfangsschwierigkeiten seien stets groß, und deshalb gebe es in Lüneburg und Hamburg nur drei Architekten mit ähnlichem Programm.

Er selbst kam zum ökologischen Bauen, weil sein Sohn unter zahlreichen Allergien litt. „Meine Frau und ich überlegten dann, was man außer Ernährungsumstellung noch alles ändern könnte“, berichtet er.Dem Sohn geht es jetzt gut, und „mittlerweile kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, anders zu bauen“. STEFANIE HELBIG

www.dimkes-bauart.de