Beben auf Sumatra

Ein starkes Erdbeben hat gestern die indonesische Insel erschüttert. Tsunami-Alarm für Indischen Ozean

BANGKOK taz ■ Indonesien kommt nicht zur Ruhe: Gestern Abend kurz nach 18 Uhr Ortszeit bebte vor der Südwestküste Sumatras die Erde. Der befürchtete Tsunami für die Anrainerstaaten des Indischen Ozeans blieb jedoch aus. Allerdings soll die Stadt Padang rund zwanzig Minuten nach den Erdstößen von einer bis zu drei Meter hohen Welle getroffen worden sein. In den Städten Padang und Mukomuko wurden zahlreiche Gebäude zerstört, die Menschen gerieten in Panik. Es soll dort mindestens einen Toten und etliche Verletzte gegeben haben, hieß es am späten Abend laut Medienberichten.

Selbst in der rund 600 Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta waren die Auswirkungen zu spüren. Dort schwankten ebenso wie im Nachbarstaat Singapur die Hochhäuser, viele Menschen liefen auf die Straße. Augenzeugen beklagten, dass es in vielen Gebäuden immer noch keine Evakuierungspläne gebe und den Menschen nicht gesagt worden sei, wie sie sich im Notfall zu verhalten hätten. Das Beben mit einer Stärke von 7,9 auf der Richterskala könne eine Flutwelle auslösen, hatte zuvor das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii erklärt und die indonesischen Behörden alarmiert. Außer Indonesien gaben daraufhin auch Malaysia, Thailand, die Malediven, Indien und Sri Lanka Flutwellenwarnungen heraus. Diese aber wurden später wieder aufgehoben.

Indonesien liegt am sogenannten Feuerring am westlichen Pazifikrand, daher sind Erdbeben und Flutwellen keine Seltenheit. Bei dem verheerenden Tsunami Weihnachten 2004 starben in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans mehr als 230.000 Menschen, davon allein 170.000 in der indonesischen Provinz Aceh. NIG