Friedenspreis für Historiker Friedländer

FRANKFURT/MAIN epd/ap ■ Der israelische Historiker Saul Friedländer ist gestern mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Der Schoah-Forscher nahm den mit 25.000 Euro dotierten Preis bei einem Festakt in der Paulskirche entgegen. „Friedländer hat den zu Asche verbrannten Menschen Klage und Schrei gestattet, Gedächtnis und Namen geschenkt“, sagte Gottfried Honnefelder vom Börsenverein des Buchhandels. Statt einer Dankesrede las der 75-Jährige aus den letzten Briefen seiner jüdischen Eltern und Verwandten vor der Ermordung durch die Nazis vor. Friedländer, in dem die Verleihung des Preises „komplexe Gefühle“ hervorrief, sagte: „Wenn wir diesen Schreien lauschen, dann haben wir es nicht mit einem ritualisierten oder institutionalisierten Gedenken zu tun.“ Als sein Hauptwerk gilt „Das Dritte Reich und die Juden“.