Musealer KGB-Knast

In Potsdam wird das ehemalige Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes zur Gedenkstätte umgebaut

In der künftigen nationalen Gedenkstätte im früheren Potsdamer KGB-Gefängnis ist am Montag Richtfest gefeiert worden. Für rund 2,3 Millionen Euro wird das historische Gebäude saniert, in einem angrenzenden Neubau entsteht ein Besucherzentrum. Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) zeigte sich überzeugt, dass die künftige Gedenk- und Begegnungsstätte „ihren ganz besonderen Platz im nationalen Gedächtnis und in der regionalen und überregionalen Gedenkstättenlandschaft einnehmen wird“. Die Eröffnung ist dem Ministerium zufolge nächsten Frühjahr geplant.

Zwischen 1945 und 1953 diente das Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes KGB als Durchgangsort auf dem Weg in die sibirischen Arbeitslager. Bis heute ist unklar, wie viele Häftlinge dort gefangen gehalten, gefoltert oder auch ermordet wurden. „Das Gebäude ist ein einzigartiges Zeugnis der sowjetischen Repressionsmaschine“, sagte der Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe. Er ist Vorsitzender des Expertengremiums für die Einrichtung der Potsdamer Gedenkstätte.

Das einstige Pfarrhaus war im August 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht konfisziert. Nach 1953 war das Haus am Rande des Neuen Gartens ein Militärgefängnis. Der Geheimdienst zog 1994 ab und das Gebäude verfiel. DPA