DEUTSCHER HERBST

Mit der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer begann am 5. September 1977 der „Deutsche Herbst“. Die taz erinnert täglich an die Ereignisse.

19. 10. 1977: Gegen 16.30 Uhr geht bei der Deutschen Presse-Agentur ein anonymer Anruf ein. Eine junge Frau sagt: „Wir haben nach 43 Tagen Hanns Martin Schleyers klägliche und korrupte Existenz beendet.“ Am nächsten Tag wird die Süddeutsche Zeitung schreiben: „Schleyer hat die befreiende Tat von Mogadischu mit seinem Leben bezahlt. Trauer, Schmerz, Zorn, Mitgefühl mit der Familie umschreiben nur ungenügend die Reaktionen der ersten Stunden.“ Der Arbeitgeberpräsident, so die SZ, „war seit seiner Entführung (…) längst nicht mehr die Symbolfigur einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung, als die ihn die Terroristen in ihrem Wahn ansahen, sondern die Personifizierung des Widerstandes gegen den Terrorismus.“ PK www.taz.de/raf