LADENÖFFNUNGSZEITEN IM HAUPTBAHNHOF SOLLEN GELOCKERT WERDEN
: Handelsverband und Ver.di sind entsetzt

Wieder ist ein Detail aus den Koalitionsverhandlungen bekannt geworden: Rot-Schwarz will die Ladenöffnungszeiten im Hauptbahnhof wieder lockern. Der Geschäftsführer des Handelsverband Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, reagierte am Montag entrüstet. „Das riecht nach dem alten Westberlin.“ Die große Koalition fange genauso an, wie sie vor zehn Jahren aufgehört habe. Gemeint ist die Lobbypolitik. Berlin habe das liberalste Ladenschlussgesetz Deutschlands, so Busch-Petersen. Von einer weiteren Liberalisierung müssten alle 21.000 Geschäfte der Stadt profitieren, nicht nur die im Hauptbahnhof. Rund 80 Läden gibt es dort. Weit über die Hälfte hat sonntags ohnehin auf, weil sie mit Reisebedarf handelt.

Nach den Plänen von Rot-Schwarz soll für den Hauptbahnhof die gleiche Sonderegelung gelten wie für den Flughafen Tegel. Busch-Petersens Vermutung: Die Deutsche Bahn habe Druck gemacht, um ihre Immobilie besser vermarkten zu können. Auch die Gewerkschaft Ver.di protestiert gegen das Vorhaben. „Das ist Wettbewerbsverzerrung“, so ein Sprecher. Andere Geschäfte würden das nicht hinnehmen. „Das gibt Streit.“ PLU