KICK AND FLITZ: SÜDAFRIKA IST RUGBY-WELTMEISTER

Offenbar wollte er ihn nur mal anfassen. Und allein für diesen Wunsch hat dieser englische Fan großen Mut bewiesen, gar tollkühn könnte man sein Vorgehen bezeichnen: Vor dem Rugbyweltmeisterschaftsfinale im Stade de France in Saint-Denis bei Paris foppte der Flitzer die Sicherheitskräfte, rannte zum Podest, auf dem die Trophäe stand, und hob den WM-Pokal wie ein Sieger in die Höhe. Letztlich konnte er sich doppelt glücklich schätzen: Zum einen hat er ihn tatsächlich berührt; zum anderen wurde er lediglich von Securityleuten abgeführt – nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte sich stattdessen das Personal zweier Rugbymannschaften auf ihn gestürzt und ihn in den Schwitzkasten genommen. Diese Praxis blieb dann doch den Spielern auf dem Rasen vorbehalten, die ein extrem defensives Finale ablieferten. Sowohl Titelverteidiger England als auch der neue Weltmeister Südafrika bevorzugten das Kickspiel. Keiner Mannschaft gelang ein Versuch, alle Punkte resultierten aus Straftritten. Am Ende gewannen die „Springböcke“ mit 15:6 (9:3). Das Team vom Kap der Guten Hoffnung hatte bereits 1995 im eigenen Land den WM-Pokal gewonnen. Dritter wurde in diesem Jahr Argentinien durch einen 34:10-Sieg gegen Gastgeber Frankreich. TAZ