Gute Investition

Was ein Retortenklub wie RB Leipzig kann, das kann ein Traditionsverein wie Eintracht Braunschweig, 1967 immerhin Deutscher Meister, schon lange – nämlich große Talente aus Dänemark in die deutsche Zweite Liga zu locken. Sicher auch inspiriert davon, wie richtig der Aufsteiger aus Leipzig vor zwei Jahren mit dem Transfer von Yussuf Poulsen lag, verpflichteten die Niedersachsen in der Winterpause ebenfalls einen jungen Stürmer aus dem Nachbarland: Emil Berggreen.

Im Broker-Jargon gesprochen besitzt der 1,94 Meter große Berggreen exzellentes Wertsteigerungspotenzial. Dies liegt zum einen an der erstaunlich niedrigen Ablösesumme: Gerade einmal 150.000 Euro hat Braunschweig an den dänischen Erstliga-Aufsteiger Hobro IK überwiesen. Schon vor diesem Hintergrund dürfte es für das Schnäppchen nicht schwierig sein, im Dress der Blau-Gelben den eigenen Marktwert zu steigern.

Zum anderen verfügt der dänische U 21-Nationalspieler über genug fußballerische Klasse, um auf den Spuren seines Landsmannes Poulsen wandeln zu können. Dem ist es in der vergangenen Saison gelungen, den eigenen Marktwert allein durch die Leistungen in der Dritten Liga von 700.000 auf 1,5 Millionen Euro anzuheben. Inzwischen dürfte Poulsen gar bei vier Millionen Euro liegen.

Berggreen hat bei der Eintracht jetzt einen Vertrag bis Sommer 2017. „Er ist ein großgewachsener Spieler, der uns vom Profil her im Kader noch gefehlt hatte“, sagte Eintracht-Sportdirektor Marc Arnold. Der Transfer wurde während des Wintertrainingslagers im türkischen Belek vollzogen. „Emil bis 2017 zu verpflichten ist auch ein Zeichen, dass er eine große Rolle für die neue Saison spielen kann“, so Arnold.

Der neue Mann im Angriff des BTSV scheint aber keine Zeit verstreichen lassen zu wollen. Berggreen ist nicht nur ein Kandidat für eine „große Rolle“ in der nächsten Saison, er hat sich den Platz im Angriff auf Anhieb erarbeitet. Bis zum Heimspiel gegen den FC St. Pauli, das am Samstag 0:2 verloren ging, hatte es Berggreen auf vier Einsätze und ein Tor gebracht. Er erzielte im Heimspiel gegen Leipzig – Endstand: 1:1 – ein Tor aus nahezu unmöglichen Winkel.

In der Partie gegen St. Pauli gab es für ihn nun wenig auszurichten. Die Hamburger gewannen verdient durch Kopfballtore von Sören Gonther (25.) und Lasse Sobiech (65.). Während die Braun-Weißen dadurch immerhin auf den vorletzten Tabellenplatz kletterten, hat sich für die Eintracht das Thema „direkter Wiederaufstieg“ erledigt. Berggreen spielt auch in der nächsten Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.  GÖR