unterm strich
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Heute mit: Archäologen finden tolle Sachen. Zum Ersten: In Rom wurde am Dienstag die Grotte entdeckt, in der nach der Gründungslegende der Stadt eine Wölfin die Zwillinge Romulus und Remus gesäugt haben soll. Sie liegt in 16 Metern Tiefe im Palatin-Hügel und ist mit Muscheln und Marmor geschmückt. Sie soll acht Meter hoch sein und einen Durchmesser von 7,5 Meter haben. Es handele sich mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Höhle, die zur Zeit der Antike der Ort eines jährlichen Festes zu Ehren des Hirtengottes Faunus Lupercus gewesen sei, erklärte der Archäologie-Professor Andrea Carandini. „Das ist eine der großartigsten Entdeckungen, die jemals gemacht wurden.“ In antiken Texten ist von der Grotte als „Lupercale“ die Rede – mit Blick auf „lupa“, die lateinische Bezeichnung für Wölfin. Der Legende nach säugte das Tier Romulus und Remus, Söhne des Kriegsgottes Mars, nachdem sie in einem Korb auf dem Tiber ausgesetzt worden waren. Romulus gründete der Legende nach später die Stadt Rom und wurde nach einem tödlichen Streit mit seinem Bruder ihr erster König.

Und zweitens: Im schleswig-holsteinischen Plön entdeckten Archäologen ein seltenes Papstsiegel – eine sogenannte Papstbulle – aus dem 12. Jahrhundert. Sie gehörte dem Gegenpapst Anaklet II., der von 1130 bis 1138 in Konkurrenz zum römischen Papst Innozenz II. amtiert hatte. Fachleute sprechen von einem „sensationellen Fund“, Papstbullen des Anaklet seien extrem selten.

Christoph Schlingensief zeigt Interesse an der Leitung der Bayreuther Festspiele. In einem Interview mit der Zeitschrift Vanity Fair sagte er: „Warum soll Bayreuth nicht von einem Team von Künstlern übernommen werden? Warum soll ich mich nicht mit Matthew Barney oder Paul McCarthy oder Doug Aitken bewerben?“ Er kritisierte, dass sich für die Nachfolge von Wolfgang Wagner derzeit nur Mitglieder der Familie Wagner bewerben. „Ich verbinde Wagner mit Leben. Bayreuth braucht Kontakt zum Leben, das ist alles. Und der ist bei den Wagners nicht immer messbar“, sagte er.