DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL
: Wimmelt es im All?

ZWEITE ERDE Forscher erspähen einen erdähnlichen Planeten. Und rätseln nun, ob dort Leben wie bei uns entstehen könnte. Der Entdecker schwärmt von einem All voller Leben

Was geht nur in erwachsenen Menschen vor, wenn sie erdähnliche Planeten entdecken? Woher stammt all die Euphorie? „Diese Entdeckung stützt die wachsende Überzeugung, dass wir in einem Universum leben, in dem es vor Leben nur so wimmelt“, kommentiert Alan Boss von der Carnegie Institution seine (Mit-)Entdeckung eines kleinen Planeten namens Kepler-22b, von dem man nur weiß, dass er möglicherweise von einer Beschaffenheit ist, die Leben erlaubt. Möglicherweise.

Der Planet ist knapp zweieinhalbmal so groß wie die Erde, kreist in 290 Tagen um eine Sonne, die ähnlich beschaffen ist wie unsere – und dass in einem Abstand, der theoretisch Leben erlaubt, wie wir es kennen. Rund 22 Grad soll es dort warm sein, das wäre für Leben okay. Kleiner Schönheitsfehler: Noch ist unklar, ob der mit dem Nasa-Weltraumteleskop „Kepler“ entdeckte Planet überhaupt festen Grund hat – das wäre wichtig.

Ob es irgendwo im Universum noch mal Leben gibt? Da es rund 100 Milliarden Galaxien gibt, in denen sich jeweils mehrere Milliarden von Sternen tummeln, ist das wahrscheinlich.

Nur, was haben wir davon? Keppler-22b ist 600 Lichtjahre entfernt, eine in einer Lebensspanne unüberbrückbare Entfernung. Dass dort vielleicht der nächste Planet kreist, auf dem es eventuell einmal Leben geben könnte oder irgendwann mal gab – das ist nicht meine Vorstellung von Wimmelei. Machen wir uns nichts vor: Das Universum ist so ziemlich die ödeste und leerste Sache, die es gibt. Vielleicht gibt es da draußen irgendwo Leben – nur werden wir ihm niemals begegnen. URB