Milliardenverlust bei BayernLB

FINANZEN Altlasten im Ausland machen Fortschritte im Kerngeschäft der Bank erneut zunichte

MÜNCHEN dpa | Die BayernLB will nach einem Milliardenverlust in 2014 mit allen Mitteln um die Rückzahlung ihrer Geldforderungen aus Österreich kämpfen. Der Umgang der österreichischen Regierung mit den Gläubigern der einstigen Bank Hypo Alpe Adria sei in jeder Hinsicht inakzeptabel und rechtswidrig, kritisierte BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler am Mittwoch in München.

Die Rückzahlung der Kredite werde weiter auf allen juristischen Wegen vor Gericht geltend gemacht. Die BayernLB wartet seit Jahren auf die Rückzahlung von 2,4 Milliarden Euro von ihrer einstigen Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) und musste nun in ihrer Bilanz Geld für einen drohenden Zahlungsausfall aus Österreich zur Seite legen. Dadurch stieg die Risikovorsorge für das Jahr 2014 um mehr als eine Milliarde Euro auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Ein weiterer Verlustbringer war die ungarische Tochter MKB, bei deren Verkauf die Bank viel Geld drauflegen musste. In Summe führten die beiden Effekte für 2014 zu einem Verlust von rund 1,3 Milliarden Euro. In ihrem Kerngeschäft, der Finanzierung mittelständischer Unternehmen, kam die Landesbank aber gut voran. Der Vorsteuergewinn in dem Bereich legte um 41 Prozent auf knapp 670 Millionen Euro zu.

Die BayernLB stand nach Milliardenverlusten im Jahr 2008 vor der Pleite und musste mit Hilfe des Freistaats Bayern gerettet werden. Bis 2019 muss die Bank auf Druck der EU-Kommission 5 Milliarden Euro Staatshilfe an den Freistaat Bayern zurückzahlen. Rund 2,7 Milliarden Euro davon sind nach Angaben der Bank bereits geschafft.