Saudische Luftangriffe im Jemen

JEMEN Saudi-Arabien nimmt flüchtigen Präsidenten Hadi auf und bombardiert schiitische Huthi-Rebellen in Aden und Sanaa. Zahlreiche zivile Opfer

DOHA/RIAD rtr/ap/taz | Erstmals hat eine prowestliche Koalition unter Führung Saudi-Arabiens in den Bürgerkrieg Jemens eingegriffen. Die saudi-arabische Luftwaffe flog Angriffe auf Stellungen der pro-iranischen schiitischen Huthi-Milizen in der Hafenstadt Aden und in der Hauptstadt Sanaa.

Übergangspräsident Hadi, der vor den Rebellen aus Sanaa geflohen war, hatte um eine Intervention gebeten. Am Donnerstagabend wurde Hadis Ankunft in der saudischen Hauptstadt Riad bestätigt. Er habe am Mittwoch Aden per Boot verlassen, zunächst Richtung Oman.

Nach einem Bericht des Senders al-Arabija hat Saudi-Arabien 100 Kampfflugzeuge und 150.000 Soldaten für die Offensive abgestellt. Ägypten, Marokko, Jordanien, Sudan, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Bahrain stellten Flugzeuge zur Verfügung. Ägypten, Pakistan, Jordanien und der Sudan seien bereit, sich an einer Bodenoffensive zu beteiligen.

Dem Huthi-Sender al-Massira zufolge gab es Dutzende Opfer in Wohngebieten. „Ärzte ohne Grenzen“ berichtete am Abend aus Aden, es seien in seiner Klinik 80 Verwundete eingetroffen und es kämen immer mehr.

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