Heftige Angriffe gegen die Huthis

JEMEN Militärkoalition attackiert Luftwaffenstützpunkte der Rebellen. Etwa 100 Tote allein in Aden

SANAA afp | Bei ihrer Offensive gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen hat die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition am Wochenende strategische Stellungen der Aufständischen zerstört. Betroffen waren vor allem die Hauptstadt Sanaa und die südliche Hafenstadt Aden. In Sanaa führten die Bombardements zur Schließung des internationalen Flughafens.

In mehreren Landesteilen wurden Luftwaffenstützpunkte und andere militärische Ziele angegriffen. Aus vielen Gegenden wurden Tote gemeldet, allein in Aden starben nach offiziellen Angaben etwa hundert Menschen. In der Altstadt lieferten sich beide Seiten heftige Gefechte. Auch in Sanaa soll es Dutzende Tote geben.

Am Samstag teilte die Militärkoalition mit, die meisten Raketen unter Huthi-Kontrolle seien zerstört worden. Koalitionssprecher General Ahmed Assir sagte in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad, der Angriff auf noch verbleibende Raketenstellungen werde fortgesetzt, wo immer sie seien.

Saudi-Arabien und die UNO brachten am Samstag zahlreiche Menschen außer Landes. Riad setzte zwei Marineschiffe von Aden nach Dschiddah ein und brachte Dutzende Diplomaten in Sicherheit. Die UNO startete nach Angaben eines Entwicklungshelfers einen Evakuierungsflug von Sanaa. An Bord waren demnach mehr als 200 UN-Mitarbeiter und andere Ausländer. Die USA leisteten der Militärkoalition logistische und geheimdienstliche Hilfe.

Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten, darunter Ägypten, hatten die Offensive am Donnerstag gestartet. Ein Diplomat eines Golfstaats sagte am Samstag, der Einsatz könne etwa ein halbes Jahr dauern. Die Huthi-Rebellen hatten im vergangenen September Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und rückten dann weiter nach Süden vor.