Wer wenig müllt, muß mehr zahlen

■ Senat stimmte einer Gebührenerhöhung für Müll zu / Insgesamt 12,1 Prozent Begründung: Investitionen für Umweltschutz / Je kleiner der Behälter, um so höher die Gebühr

Die Bremer Haushalte werden vom kommenden Jahr an für die Müllbeseitigung tiefer in die Tasche greifen müssen. So will es zumindest der Bremer Senat, der der Gebührenerhöhung gestern zustimmte. Besonders diejenigen, die sich bemühen möglichst wenig Müll zu produzieren und deshalb nur kleine Behälter an die Straße stellen, werden für ihr ökologisch sinnvolles Verhalten bestraft. Denn auch die neue Gebührenordnung ist wieder nach dem Prinzip „Wer viel produziert, muß wenig zahlen“ aufgestellt worden.

Ein Beispiel: Eine Familie, die zweimal in der Woche einen 35-Liter-Eimer an die Straße stellt, muß zukünftig 168 Mark im Jahr in das Stadtsäckel tun, 36 Mark mehr als bisher. Macht für einen Liter 2,40 im Jahr. Eine Familie, die ihren 120-Liter-Eimer wöchentlich abfahren läßt, zahlt demgegenüber lediglich 18 Mark mehr, entspricht für den Liter Jahr 1,65 Mark, beziehungsweise für das Jahr 198 Mark

Begründet wird die Erhöhung um durchschnittlich 12,1 Prozent mit dem errechneten Zuschußbedarf für die Müllabfuhr. 20,4 Mil

lionen Mark Defizit, so hat die Behörde ausgerechnet, würden ohne Erhöhung auf die Stadtgemeinde Bremen zukommen. Ein Defizit, daß vor allem durch den Einbau der Rauchgaswäsche in die Müllverbrennungsanlage entsteht. Damit diese nun möglichst bald abgeschaltet werden kann, werden versuchsweise im kommenden Jahr bei Großwohnanlagen Recyclingbehälter aufgestellt.

Die Gebührenerhöhung muß noch von den Deputationen und der Stadtbürgerschaft verabschiedet werden.

hbk