Standort Hannover

Langsam nehmen die Planungen für die Weltausstellung Expo 2000, die in Hannover stattfinden soll, Gestalt an. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Aufsichtsrat der Expo GmbH auf allgemein als spektakulär empfundene Weise die „Weichen“ für den „Endspurt“ gestellt. In ein vierköpfiges Kontrollgremium, das sämtliche Machtbefugnisse erhalten soll und direkt nur dem Vorsitzenden Helmut Werner (Daimler-Benz) unterstellt ist, hat der Aufsichtsrat überraschend vier Männer berufen, deren Verdienste allerdings in Fachkreisen unbestritten sind. Dem Vernehmen nach soll Ex-Mercedes-Chef Edzard Reuter als Primus inter pares zuständig sein für sämtliche Zukunftsvisionen, während Ex-Vulkan-Chef Friedrich Hennemann sich um die notwendigen Subventionen kümmern soll. Dem Bauunternehmer Jürgen Schneider wurde einstimmig die Entscheidungsgewalt in Kredit- und Architekturfragen übertragen, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß er sich dazu entschließt, sein Toupet aufs Haupt aufzusetzen. Als Chef-Finanzberater könnte die Expo GmbH Peter Graf gewinnen, der nach übereinstimmenden Informationen wieder „topfit“ und „tatendurstig“ sein soll. Einen Tag nach Bekanntwerden der Entscheidung ist die öffentliche Anleihe für die Expo 2000 hoffnungslos überzeichnet worden. Experten gehen aber mittelfristig von einer beruhigenden Wirkung aus. Dietrich zur Nedden