Bürgerschaft spart

■ Feinstaubsauger muß her / PCB ist egal

Die Bürgerschaft arbeitet an sich. Die Kosten für das hohe Haus müssen gesenkt werden. So kam Bürgerschaftspräsident Reinhard Metz das jüngste Schreiben der Gesundheitsbehörde gerade recht. Das PCB an der Wandverkleidung im Plenarsaal kann bleiben. Die PCB-Belastung ist definitiv so gering, daß sie tatsächlich mit viel Lüften und Staubsaugen entsorgt werden kann. Es bestehe keine Gesundheitsgefahr für die Angestellten, berichtet Metz' rechte Hand, Bürgerschaftsdirektor Ernst-Ulrich Pfeifer. Das Schreiben der Gesundheitsbehörde reißt Metz jetzt erst einmal aus einer finanziellen Patsche. Die PCB-Sanierung hätte 400.000 Mark gekostet.

Ganz ungeschoren kommt die Bürgerschaft aber nicht davon. Das Geld für einen Feinstaubsauger muß Metz aus seinem Etat freischaufeln. „Da werden wir nicht drum herumkommen“, so Pfeifer. Der Supersauger soll „bald“angeschafft werden.

Auch die Probleme um den neuen Teppich haben sich damit in nur gering belastete Luft aufgelöst. Hieß es doch anfangs, daß der Teppich erst erneuert werden solle, wenn das PCB entsorgt sei. Sonst würde der neue Bodenschmuck verseucht. Stimmt gar nicht. Der Teppich hinter den SenatorInnen, wo sich die PCB-belastete Wandverkleidung befindet, wurde erst vor fünf Jahren verlegt. Die rote Meterware soll gar nicht ausgewechselt werden. Das schien Herr Metz vergessen zu haben. Genauso, wie man die Bürgerschaft lüftet.

Gelüftet wird jetzt der Metzsche Etat – durch die Fraktionen. Die sagten dem Präsidenten gestern zu, auf fünf Prozent ihrer Zuwendungen durch die Bürgerschaft zu verzichten. Macht 200.000 Mark. Damit ist Metz dann schon ein gutes Stück an die magischen 700.000 Mark herangerückt. Die soll er laut Haushalt einsparen. jeti