Tiere fallen Urlaub zum Opfer

Mit der Aktion „Tiere auf Zeit“ will der Bonner Tierschutzbund verhindern, dass tausende Haustiere vor dem Sommerurlaub ausgesetzt werden. „Aussetzen ist eine Straftat“

BONN dpa/taz ■ Mit einer Urlaubsaktion will der Deutsche Tierschutzbund in Bonn Haustierbesitzern kostenlose Hilfe bieten. Bei der Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm ich dein Tier“ würden tausende engagierte Tierbesitzer und Tierliebhaber „auf Zeit“ zusammengeführt, teilte die Organisation mit.

Eine Service-Hotline sowie die Internetseite des Tierschutzbundes biete einen Rundum-Service mit wichtigen Informationen zum Thema Urlaub mit dem Haustier. „Unkomplizierter ist praktischer Tierschutz kaum machbar“, sagte der Präsident des Tierschutzbundes, Wolfgang Apel. Jährlich würden bundesweit beinahe 70.000 Tiere – vor allem Hunde und Katzen – zur Urlaubszeit von ihren Familien ausgesetzt, so Apel. „Das Aussetzen ist eine Straftat und die Gerichte sollten die vorgesehenen Strafmaße voll ausschöpfen. Es muss deutlich gemacht werden, dass das Aussetzen von Tieren eben kein Kavaliersdelikt ist.“ Oftmals würden sich die Besitzer vor dem Start in die Ferien um das Wohl ihrer „Lieblinge“ keine Gedanken machen. Tierheime platzen zur Haupturlaubszeit vielerorts aus den Nähten. Demnach sei der Informations- und Aufklärungsbedarf nach wie vor hoch. Im Rahmen der Aktion bringen örtliche Vereine beispielsweise Tierhalter zusammen, die sich während des Urlaubs im Wechsel um die Haustiere kümmern.

Interessenten könnten sich an das Urlaubs-Beratungstelefon des Tierschutzbundes wenden. Diejenigen, die ihre Tiere in den Urlaub mitnehmen wollen, erhalten dort ebenfalls Unterstützung von den Experten.