Eskalation im Golfkrieg

Berlin (taz)– Während am Dienstag und Mittwoch in New York der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die am letzten Freitag begonnene Debatte zur Beendigung des Golfkrieges fortsetzte, verschärft sich, laut Agenturmeldungen, offenbar die militärische Konfrontation zwischen Iran und Irak zusehens. Nach Angriffen der irakischen Luftwaffe ist die Verladung von iranischem Öl in dem größten Ölhafen Irans auf der Insel Kharg seit Montag gestoppt. Nach Angaben eines Militärsprechers in Bagdad hat die irakische Luftwaffe am Dienstag und Mittwoch erneut jeweils „große Schiffsziele“, also Öltanker im Golf, angegriffen. Zugleich meldete die iranische Nachrichtenagentur IRNA weitere Truppenaufstellungen entlang der gesamten Front zum Irak. Zu den bereits vorhandenen 500 Bataillonen sollen weitere 500 Bataillone von Freiwilligen stoßen. In New York versicherte der iranische UNO–Delegierte Chorassani unterdessen, daß der Krieg so lange weitergehen würde, bis das Regime in Bagdad gestürzt sei oder der Sicherheitsrat Schritte gegen den Angreifer Irak unternehme. Außerdem schlug er Sicherheitsabkommen zwischen allen Staaten des Golfes unter Ausschluß des Irak vor, wozu nach seinen Worten bereits Vorgespräche zwischen seiner Regierung und Saudi– Arabien und Kuwait geführt wurden. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Perez de Cuellar, wiederholte während der Golfkriegsdebatte des Sicherheitsrates sein Angebot einer Friedensmission. Thore