Anzeige: Aufruf zur Demonstration am 21.2.1987 in Bonn

■ Wir dürfen zu der unerhörten Vernichtung der palästinensischen Existenz nicht länger schweigen

ANZEIGE AUFRUF ZUR DEMONSTRATION AM 21.2.1987 IN BONN ir dürfen zu der unerhörten Vernichtung der palästinensischen Existenz nicht länger schweigen Im Libanon sind erneut die Bewohner der palästinensischen Flüchtlingslager existenziell bedroht. Zwar ist in den letzten Tagen eine leichte Entspannung eingetreten: Einige Lebensmittel konnten in die Lager gelangen, wenige Kinder und Frauen konnten evakuiert werden. Doch mißtrauen wir dieser Entspannung: Der mehr. In den gegenwärtig hauptsächlich bedrohten Lagern Shatila, Borj al Brejneh und Rashidije sind fast 50.000 Menschen - Frauen und Männer, Kinder und Säuglinge - ständigem Artilleriebeschuß ausgesetzt. Die shiitischen Amal–Milizen des Nabih Berri, von Syrien reichlich mit Waffen versorgt, ferner die shiitischen Brigaden der libanesischen Armee und syrische Spezialeinheiten in Beirut betreiben mit Unterstützung Israels eine Ausrottung der palästinensischen Bevölkerung im Libanon. Sie wollen auf diese Weise die „Probleme“ der palästinensischen Präsenz im Libanon endgültig „erledigen“. Seit Wochen können keine Nahrungsmittel, Medikamente und ärztliche Hilfe in die eingeschlossenen Lager gelangen; Hunde und Katzen, Mäuse und Ratten werden jetzt dort gegessen. In ihrer Verzweiflung haben die Lagerbewohner ihre religiösen Führer um Erlaubnis gebeten, das Fleisch derer essen zu dürfen, die keine Kraft mehr zum Leben haben. Die Verantwortlichen für dieses Verbrechen am palästinensichen Volk sind bekannt: - Hafiz el Assad, Präsident der Syrischen Arabischen Republik, Damaskus - Nabih Berri, Führer der Amal–Miliz und Minister des Libanon, gegenwärtige Residenz: Sheraton Hotel, Damaskus - Yitzhak Shamir, Ministerpräsident von Israel, Tel Aviv Wir sind empört über das Schweigen und die Tatenlosigkeit der europäischen Regierungen - auch der Bundesregierung in Bonn - zu den ungeheuerlichen Verbrechen am palästinensischen Volk. Wir wollen das lähmende Schweigen brechen und zu einem ständigen internationalen Druck auf die Verantwortlichen für das Verbrechen beitragen. Wir forden die sofortige und dauerhafte Beendigung des Massakers am palästinensischen Volk: - sofortiger Waffenstillstand im Lagerkrieg - Aufhebung der Belagerung - Versorgung der Lagerbewohner mit ausreichenden Lebensmitteln, Medikamenten und ärztlicher Hilfe - Evakuierung der Verletzten und Kranken - freier Zugang der internationalen Hilfsorganisationen zu den Lagern - die Anerkennung und garantierte Achtung des Existenzrechts aller palästinensischen Lager im Libanon. Für diese Forderung demonstrieren wir am: Samstag, den 21. Februar 1987, in Bonn Auftakt: 12.00 Uhr, Mittelstr./Ecke Kennedyallee, Bonn - Bad Godesberg Hauptkundgebung: 14.00 Uhr, Theaterplatz Bad Godesberg Wir wollen uns dafür einsetzen, daß ein mit bekannten Persönlichkeiten besetzter Konvoi mit Lebensmitteln, Medikamenten und ärztlicher Hilfe zu den bedrängten Lagern gelangt. Ein sofortiger Abschiebestopp für palästinensische und libanesische Flüchtlinge ist ein selbstverständliches Gebot der Humanität und des politischen Anstands. Wir fordern die Aufnahme von Schwerverletzten und Schwerkranken aus den palästinensischen Lagern in die öffentlichen Krankenhäuser der Bundesrepublik. Wir treten für das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes ein; dies schließt das Recht eines eigenständigen Staates unter Führung der PLO in Palästina ein. Der Trägerkreis „Rettet die Palästinenser im Libanon“ DIE GRÜNEN - Bundesvorstand medico international Bundeskongreß Entwicklungspolitischer Aktionsgruppen - BUKO Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen - BuF Dritte–Welt–Solidaritätsgruppen Alternative Liste, Berlin Palästinensische Befreiungsorganisation PLO, Vertretung Bonn Palästinensischer Studentenverein Hinweise: Zum Auftakt: U–Bahn–Haltestelle Hochkreuz Zur Hauptkundgebung: U–Bahn–Haltestelle Rheinallee Busse aus dem Norden: Mittelstr. Busse aus dem Süden: Rigalsche Wiese, Bad Godesberg Wir bitten für die Kosten der Anzeige und der Durchführung der Demonstration um Ihre/Eure Spende: Alexander Schubart, Lukas Beckmann, Sonderkonto „Rettet die Palästinenser im Libanon“, Sparda Bank Köln, Kto.Nr. 979–333, BLZ: 370 605 90 V.i.S.d.P.: Alexander Schubart, Lukas Beckmann, Kontaktbüro: 0228/692 021