Wieder Strafanzeige gegen NUKEM

Frankfurt (taz) - Die agile „Aktionsgemeinschaft Umweltschutz Aschaffenburg/Untermain“, die erst vor Wochenfrist Strafanzeige gegen die „Reaktor–Brennelemente–Union“(RBU) erstattete, hat gestern bei der Hanauer Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen die Geschäfts– und Betriebsleitung der Brennelementefabrik NUKEM eingereicht. Hintergrund der neuen Strafanzeige ist der „Verdacht auf den unerlaubten Umgang mit Plutonium(Pu)“, dessen sich die Atomfabrik, die keine Genehmigung zum Umgang mit Pu besitzt, schuldig gemacht habe. Denn über die 0,2 Gramm Pu hinaus, die im Januar 87 aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe „versehentlich“ zur NUKEM gelangt sein sollen, habe die Atomfabrik weitere Plutoniumlieferungen aus Forschungsreaktoren erhalten. Die Bürgerinitiative fordert die Hanauer Staatsanwaltschaft darüber hinaus auf zu überprüfen, ob sich das zuständige hessische Ministerium der „Beihilfe“ oder der „Duldung“ dieser illegalen Plutonium–Transaktion schuldig gemacht habe. Durch das aus Karlsruhe kommende Pu wurden seinerzeit mindestens 14 Mitarbeiter der NUKEM verseucht. kpk