Jochimsen genehmigt Bau einer zweiten Startbahn in Düsseldorf

Düsseldorf (taz) - Überraschend hat der nordrheinwestfälische Wirtschaftsminister Jochimsen am Freitag den Bau einer zweiten Start- und Landebahn für den Düsseldorfer Flughafen angekündigt. Um diese Piste laufen seit 1983 juristische Auseinandersetzungen.

Vom Fluglärm betroffene Anwohner und die nahegelegene Stadt Ratingen hatten Klage gegen den Planfeststellungsbeschluß für die Startbahn erhoben. Ein Vergleichsangebot des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf, nach dem sie nur als Ersatzbahn bei Reparaturarbeiten und Unfällen dienen solle, hatte das Wirtschaftsministerium abgelehnt: man wollte die Mitbenutzung in Spitzenzeiten. Nachdem im Oktober vergangenen Jahres ein Flugzeug falsch landete, am Rande der Piste auf dem Rasen steckenblieb und eine halben Tag lang den Flugverkehr blockierte, änderte Jochimsen jetzt seine Meinung. Er betonte am Freitag, die Zweitpiste solle nur als Ersatzbahn dienen.

Die Fraktion der Grünen im Düsseldorfer Rat befürchtet jedoch, daß die Piste, wenn sie einmal gebaut ist, dann auch ständig genutzt werden wird. Nach einer Studie der Lufthansa soll sich der Passagierverkehr auf dem stadtnah gelegenen Düsseldorfer Flughafen bis zum Jahr 2000 verdoppeln. Einsprüche gegen die Entscheidung der Landesregierung sind schon angekündigt worden.

Süster Strubelt