Eine Million für Hertha

■ Einer neuer Wirtschaftsbeirat griff für den Vorletzten der Zweiten Fußball-Liga tief in die Tasche - ohne Bedingungen

Die Berliner und ihre Fußball-Skandal-Nudel Hertha BSC haben ein neues Finanzierungsmodell auf die Beine gestellt: Neben dem „Club der 100“, einer Sponsorenvereinigung, und dem Präsidentenduo Roloff/Gayda wurde nun ein Wirtschaftsbeirat ins Leben gerufen. Der besteht aus Geschäftsleuten, Gönnern und Freunden und macht gleich Nägel mit Köpfen. Er stellt mal eben 1.000.000 Mark zur Verfügung - ohne irgendwelche Bedingungen anzumelden.

Daß nach dieser Aktion viele Süppchen in der Gerüchteküche gekocht werden, gehört zur Selbstverständlichkeit. Eine Nachrichtenagentur meldete, vieleicht etwas vorschnell, daß diese Summe benötigt würde, um gegenüber dem Deutschen Fußballbund ohne Liquiditätsprobleme dazustehen. Ingesamt, hieß es weiter, habe Hertha 5,25 Millionen Mark Schulden.

Dem entgegen meinte Hertha-Präsident Heinz Roloff:„Wir haben keine finanziellen Probleme. Alle Gehälter und Löhne, alle Rechnungen wurden bisher anstandslos bezahlt.“ Dem widersprach allerdings Manager Horst Wolter. „Nun steht der Lizenz nichts mehr im Wege. Alle Planungen im bezahlten Fußball nach oben zu kommen, laufen auf vollen Touren.“

Und Heinz Striek, Sprecher des neuen Wirtschaftsbeirats, schrieb in einer Presseerklärung: „Der Wirtschaftsrat hat sich mittelfristig ein Ziel gesetzt: seinen finanziellen Beitrag zu leisten, damit Hertha BSC 1992, zum 100jährigen Jubiläums des Vereins, Berlin in der Ersten Bundesliga vertritt.“ Rein sportlich hat Hertha BSC bisher die Winterpause gut überstanden. In einem Trainingslager in Spanien, so Trainer Fuchs, wurde hart gearbeitet und und Kraft getankt für die Rückrunde. Fortschritte muß Hertha auch machen: Immerhin kleben sie noch immer auf dem vorletzten Platz der Tabelle.

hosch