Bremen-Palästina e.V. wird aktiv
■ Am Montag gegründet: „Deutsch-Palästinensische Gesellschaft - Bremen e.V.“ Mitglieder: bremisch und palästinensisch / Vorsitzender: Detlef Griesche (SPD)
In einem umstrittenen verbalradikalen Demonstrationszug hatte sich die bremische Palästina-Solidarität vor einem Jahr weitgehend erschöpft. Nun, ein Jahr später, verspricht eine Vereinsgründung neue Impulse. Am Montag abend konstituierte sich die „Deutsch-Palästinensische Gesellschaft - Bremen e.V.“, und diese will, so ihr Vorsitzender Detlef Griesche (SPD), „neue, zusätzliche Aktivitäten entwickeln, Aufklärung
leisten und bestehende Vorurteile abbauen“.
Die Gesellschaft besteht zur Hälfte aus deutsch-bremischen und zur Hälfte aus palästinensisch-bremischen Mitgliedern. Einladungen und Satzung sollen dementsprechend zweisprachig erstellt werden. Bei den Vorstandswahlen wurde, so der SPD -Bürgerschaftsabgeordnete Detlef Griesche, weniger nach Geschlechtern als nach Nationalitä
ten quotiert: Der langjährige PLO-Aktivist Hassan El-Hassan, der Architekt Mohamed Rayyan und der Student Nazih El-Shbool haben Funktionen übernommen, Aktiv sind ebenfalls die Journalistin Ivesa Lübben, der Lehrer Wilhelm Stichauer und der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Wolfgang Klatt. Detlef Griesche, dessen Partei sich bisher eher durch eine einseitige Israel-Unterstützung ausgezeichnet hat: „Das Aufarbeiten der deutschen Vergangenheit und die Städtepartnerschaft mit Haifa ist das eine, Hilfe für die Palästinenser das andere.“
Die Gesellschaft hat sich vorgenommen, die bestehenden Ansätze bremisch-palästinensischer Zusammenarbeit zusammenzufassen und Impulse zu geben. Für das Frühjahr geplant sind eine Veranstaltung mit dem Boner PLO-Vertreter sowie Vorstellungen der Ost-Jerusalmer Theatergruppe „El -Hakawati“. Der zweite Vorsitzende der Gesellschaft, Hassan El-Hassan, erklärte: „Die Gründung eines solchen Vereins ist seit Jahren überfällig. Ich gehe davon aus, daß der Verein den neugegründeten palästinensischen Staat anerkennt und die Solidaritäts-Aktivitäten belebt.“
B.D.