Französische Literaturtage

■ Beruf: Erzähler

Der französische Schriftsteller Michel Tournier ist der Prototyp eines eigenartigen Autors. In allem, was er seit seinem ersten Roman „Freitag oder im Schoße des Pazifik (1967)schrieb, bewies er sich als ein Romancier und Erzähler, der mit parabolischer Stilkunst und intellektueller Phantasie Geschichten erfindet, die eigentlich Märchen sind.

Tournier, 1924 in Paris geboren, studierte Jura, Philosophie und Literatur in Paris und in Tübingen. Heute lebt er als freier Schriftsteller in einem ehemaligen Kloster im Tal der Chevreuse. Seine Bücher wurden in siebzehn Sprachen übersetzt. Nach dem Tod der großen alten Männer in der französischen Literatur - Jouhandeau, Malraux, Montherlant, Sartre - ist Michel Tournier seit vielen Jahren der meistgelesene französische Autor der mittleren Generation mit vielen Preisen ausgezeichnet: Für seinen ersten Roman „Vendredi ou les Limbes du Pacifique“ bekam er den „Grand Prix du Roman de l'Academie francais“, für seinen 1970 erschienenen Roman „Le Roi des Aulnes“ („Der Erlkönig“) Frankreichs begehrtesten Literaturpreis, den „Prix Goncourt“.

Heute abend liest Michel Tournier im Kapitelsaal, Domsheide (20 Uhr) und eröffnet mit dieser Lesung die Französischen Literaturtage in Bremen, veranstaltet vom Institut Francais, Radio Bremen, dem Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst und des manholt-Verlags.

Das weitere Programm: 9.5., Lesung mit Francois-Olivier Rousseau; 10.5.: Lesung mit Francois Bon; 11.5.: Lesung mit Daniele Sallenave; 12.5.: Lesung mit Leila Houari. (jeweils 20 Uhr, Institut Francais).

gin