Triumph in der DDR

Frankfurt/Oder (dpa) - TuRu Düsseldorf feierte in der DDR den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Trotz einer 15:18 (6:7)-Niederlage beim frischgebackenen Meister ASK Vorwärts Frankfurt/Oder errangen die Rheinländer am Sonntag den IHF -Pokal. Der 17:12-Sieg aus dem Hinspiel erwies sich vor 700 ZuschauerInnen in der seit drei Wochen ausverkauften Ernst -Kamieth-Halle, darunter das Politbüro-Mitglied Egon Krenz, als ausreichendes Polster.

Die 80 mitgereisten Fans aus Düsseldorf umjubelten nach dem Spiel vor allem den 255fachen Nationalspieler der CSSR im TuRu-Tor, Michael Barda, der die Frankfurter mit einer Vielzahl großartiger Paraden entmutigte.

Die ZuschauerInnen in der kleinen Halle, deren Kapazität wegen der Bandenwerbung noch um 100 reduziert wurde, erlebten ein hektisches, von zahlreichen Fouls durchsetztes Final-Rückspiel ohne spielerische Glanzleistungen. Die Düsseldorfer hielten das Spiel bis weit in die zweite Hälfte völlig offen, ehe die Frankfurter in einem Zwischenspurt auf 14:11 davonzogen.

Kennzeichnend für die Erregung waren 13 Siebenmeter, elf für die Gastgeber, von denen sie nur fünf verwandelten, und zwei für die Düsseldorfer (einen verwandelt). Dazu kamen zwölf Strafminuten für Frankfurt und 14 für TuRu, Radka und Faber wurden sogar disqualifiziert.

TuRu Düsseldorf nahm mit dem Finalerfolg die letzte Chance wahr, auch im kommenden Jahr, neben dem THW Kiel, im Europacup mitzuspielen. Allein der diesjährige Wettbewerb brachte den Düsseldorfern eine Einnahme von 150.000 Mark.

Elmar Dreher