Modrow freundlich, aber unbestimmt

Stuttgart (dpa) - Der Dresdner SED-Bezirkschef Hans Modrow hat sich zum Abschluß seines Besuches in Baden-Württemberg für eine Fortsetzung des Dialogs zwischen SPD und SED ausgesprochen. Übereinstimmend mit seinen Gastgebern von der Südwest-SPD stellte Modrow am Donnerstag vor Journalisten fest, die „nützlichen“ Gespräche hätten gezeigt, daß der Dialog „nicht nur hier in Baden-Württemberg, sondern auch auf weiteren Ebenen“ fortgeführt werden müsse.

Modrow war am Montag in die Bundesrepublik gekommen. Am Donnerstag traf er zu einem Frühstück mit Ministerpräsident Lothar Späth (CDU) zusammen. Späth wertete diese Unterredung als „Höflichkeitsbesuch“, für den er „dankbar“ sei. Er machte aber keine Angaben zum Inhalt. Es sei „nicht nur übers Wetter“ geredet worden.

Zur Ausreisewelle von DDR-Bürgern lehnte Modrow auf der Abschlußpressekonferenz freundlich, aber bestimmt jede Stellungnahme ab. Er wiederholte seine Aussage vom Montag: Über dieses Problem müsse bei ihm zu Hause nachgedacht werden, in der Bundesrepublik wolle er es nicht diskutieren.

Modrow sagte, die DDR werde bei den Feierlichkeiten zu ihrem 40.Geburtstag „sehr deutlich artikulieren“, daß sie die Freundschaft mit der Sowjetunion und ihren anderen Verbündeten „weiter vertiefen und ausbauen“ werde. Auf Fragen bestätigte er, die DDR wolle auch zu Ungarn weiter „freundschaftliche Beziehungen“ pflegen. Kommentar auf Seite 8