„Ich bin ein Afrikaner“

■ Breyten Breytenbach las / Herrenknecht-Afrikaans

Doch, ein neues Buch galt es auch vorzustellen, aber insgesamt fand im Kulturssaal der Angestelltenkammer ein Festabend südafrikanische Literatur statt, dargestellt an und mit ihrem bedeutensten Künstler - Breyten Breytenbach. (vgl. taz 26.10.)

Er liebt sein Land, er ist dort verfolgt und lebt in Paris im Exil. Der Autor vermittelte seinen Zuhörern einen Eindruck seiner farbigen, wort- und bildreichen Sprache.

Es schloß sich eine Diskussion um die Lage im südlichen Afrika an, das Beglückende für mich aber war der kleine Exkurs des Dichters über das Afrikaans. Diese Sprache besteht zu 60% aus holländisch-flämischen Wörtern und zu 40% aus Wörtern etwa der Khoisan-Sprache, der Seemannssprache und dem Malaiisch. Im 17. Jahrhundert hatte sich das Afrikaans als Creol-Sprache der Dienstboten und der Sklaven gebildet: Kitchen-Dutch. Afrikaans sprechen jetzt aber 80% der Bewohner Südafrikas, die keine Buren sind. Die Sprache wird, meint Breytenbach, zurückerobert und zum Werkzeug der Befreiung werden, ein entscheidender Faktor für die Schaffung eines gemeinsamen kulturellen Bewußtseins in Südafrika.

I.W.

„Alles ein Pferd“, Aquarelle u. Texte von B. Breytenbach, Kiepenheuer&Witsch