„Cuciniello“ - schmeckt das?

■ In Neapel wird die Cuciniello-Krippe restauriert

Neapel ist eine bemerkenswerte Stadt. Schön (gewesen), reich (gewesen), ein gigantischer stinkender Dreckhaufen mit dreifachen Stahlriegeln in den Wohnungstüren. Neapel ist wunderbar, eine Stadt mit Ausstrahlung und mythischen Resonanzen. Das ist verbürgt.

Neapel hat einen Fußballverein, der spielt in europäischen Wettbewerben mit und wenn die elf Jungs in die fremden europäischen Städte kommen, um dort die Stadions zu füllen, dann reist eine ganze Tourismusankurbelungsmaschinerie mit ihnen und versucht, die störrischen Nordeuropäer ins sonnige Camorra-Land zu locken oder sie doch wenigstens um einige größere Spenden-Groschen zu erleichtern, damit die schöne Stadt ihre Schönheiten erhalten kann.

Bei einer groß angelegten Pressekonferenz mit einleitendem „vino“ und anschließender „colazione napoletana“ (das journalistische Interesse riecht Essen und schnellt nach oben) stellt sich uns die Initiative vor, die sich um die Restauration der Cuciniello-Krippe, einer riesigen 7,4 x 5,2 x 7 m großen Weihnachtskrippe aus dem 18ten Jahrhundert verdient macht. Während die Zuhörer langsam ungeduldig mit den Füßen schaben, tragen sechs napoletanische Honoratioren und ein Kröning ihre Gedanken über die historische Krippe vor, über Neapel, seine Geschichte, die Gegenwart, und das Spiel gegen Bremen. Aber alles hat ein Ende. Der Tisch ist gedeckt. Viva Brema. Viva Napoli. Applaus.

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