Todesfallen im Pazifik

Berlin (taz) - Das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ kreuzt im südlichen Pazifik: Taucher gehen immer wieder von Bord, hängen hölzerne Symbole für das Überleben der Meerestiere in die Treibnetze der japanischen und taiwanischen Fischfangflotte, versuchen seit zwei Wochen die Fischer zu stören. Über mehrere tausend Kilometer hat die Flotte ihre „tödlichen Wände“ ausgelegt: feine Maschen, die 15 Meter tief ins Wasser reichen.

Hier verenden unzählige Tiere - nach Angaben von Greenpeace jährlich z.B. 100.000 Delphine. „Allein in der restlichen achtwöchigen Fangsaison rechnen wir mit einem Verlust von 5.000 Delphinen in der Tasmanischen See“, sagte gestern Wiebke Schwarzbach, die die Treibnetzfischerei-Kampagne bei Greenpeace in der Bundesrepublik leitet.

Die Umweltschutzorganisation protestiert gegen dieses sinnlose Sterben. Zwar hatte die japanische Regierung im Dezember vorigen Jahren angekündigt, die Treibnetzfischerei im Südpazifik wenigstens bis 1992 einzustellen. Sie beugte sich damit internationalen Protesten. Für Tausende von Meerestieren aber ist es dann zu spät.