Deutschlandfunk und Rias zum ZDF

Berlin/Bonn (lbn) - In einem vereinten Deutschland sollte das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) als „Hörfunk-Standbein“ den größten Teil des Deutschlandfunks (DLF) und Rias Berlin übernehmen. Die Deutsche Welle sollte als Auslandssender um die Fremdsprachenprogramme des DLF und um Rias-TV erweitert werden. Diesen Vorschlag will der CDU-Medienexperte Bernd Neumann dem medienpolitischen Fachausschuß seiner Partei zur Entscheidung vorlegen.

Nach einer Sitzung der CDU-Medienkommission sagte Neumann vor Journalisten, Überlegungen für eine Fusion von Deutschlandfunk und Deutscher Welle zu einer Anstalt seien in seiner Partei „politisch vom Tisch“. Deren Medienkommission beschloß „Eckwerte“ für die künftige Medienordnung mit verschiedenen Alternativen für die Rundfunk und Fernsehstruktur. Sie empfiehlt, daß die in der DDR bestehenden zwei Fernsehprogramme sowie das Erste Programm der ARD und das Programm des ZDF in jeweils einem ARD- beziehungsweise ZDF-Programm aufgehen.

Das Gremium lehnte es ab, das jetzige DDR-Fernsehen als drittes nationales Fernsehprogramm einzuführen. Eine „dritte Säule“ solle es nicht geben. Künftigen Landesrundfunkanstalten auf dem Gebiet der DDR solle es überlassen bleiben, zusätzlich Regionalprogramme auszustrahlen. Die Kommission sprach sich ferner gegen ein Monopol für die ARD-Berichterstattung aus, falls Berlin Hauptstadt eines vereinten Deutschlands wird.