Bewegung im Mercedes-Streik

Berlin (taz) - In den seit drei Wochen andauernden Streik der brasilianischen Mercedes-Arbeiter des Zweigwerks Campinas ist Bewegung gekommen. Einerseits hat das Unternehmen inzwischen Lohnerhöhungen von 20 Prozent angeboten. Andererseits hat sich die Streikbewegung über den Mercedes-Betrieb hinaus ausgeweitet. In Campinas befinden sich inzwischen fünf weitere Betriebe im Streik, um gegen die mit dem Wirtschaftsplan des brasilianischen Präsidenten Collor verbundenen Lohnrestriktionen und Entlassungen zu protestieren. Auch aus anderen Orten der Industrieregion um Sao Paulo werden Streiks gemeldet. Der ursprünglich für den 12. Juni angesetzte Generalstreik wurde von der Gewerkschaft CUT zugunsten einer längerfristigen Mobilisierung abgesagt.

Die Campinas-Arbeiter streiken trotz Lohnerhöhungen weiter, weil die Werksleitung in der letzten Woche 62 Streikende fristlos und ohne Abfindung gefeuert hat.

cs/marke