Betrugsverdacht in der Higher-Society

■ Ehemaliger Ratskellerchef soll sich im Versicherungsbetrug geübt haben

Einer der renommiertesten Bremer Gastronomen steht im Verdacht, mit mehreren Versicherungsbetrügereien eine gute Millionen Mark erbeutet zu haben. Die Rede ist von Lothar Plewnia, bis zur Übernahme des Ratskellers durch die Maritimgruppe, Geschäftsführer des Bremer Weinkellers. Nach wie vor ist Plewnia Pächter des „Deutschen Hauses“. Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft wies gestern darauf hin, daß das „Deutsche Haus“ nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht involviert sei. Vielmehr gehe es dabei um Plew

nias Tätigkeiten bei den Computerfirmen „Videotechnik Center“ und „GBS“. Nach einer Mitteilung der Polizei von Montag wurde im März 1989 ein Einbruchsdiebstahl bei einer dieser Firmen gemeldet. Angeblicher Schaden: Eine knappe Million Mark. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, daß Belege über die angeblich gestohlenen Geräte mutmaßlich gefälscht worden waren. Des weiteren soll Plewnia mutmaßlich im Februar 1987 seinen Mercedes 450 SE als gestohlen gemeldet, ausgeschlachtet und verschrotten las

sen haben.

Der nach Angaben der Kripo geständige Plewnia hat inzwischen einen Rückzieher angekündigt. „Herr Plewnia nimmt alle Geständnisse zurück, falls er sie im Eifer des Gefechtes gemacht haben sollte“, so sein Anwalt, der von einer „Vorverurteilung“ durch die Polizei sprach.

Die verwies darauf, daß der Name des Beschuldigten nicht von ihr preisgegeben worden sei. Pressesprecher Eilers: „Recherchen von Journalisten sind durch uns nicht zu beeinflussen.“

hbk